Expertenmeinung: Eine Entdeckung des Seitenkanales der Loire

Die NICOLS Basis in Plagny liegt am Seitenkanal der Loire, ganz in der Nähe der Kreuzung zwischen Loire und Allier. Diese außergewöhnliche Situation bietet ganz unterschiedliche Möglichkeiten, mal in die eine, mal in die andere Richtung und Umgebung zu navigieren, ganz den jeweiligen Wünschen entsprechend.

Florent, 40, ist verantwortlich für die Basis, die seit 1993 mit dem NICOLS-Netzwerk verbunden ist.  Seine Partnerin arbeitet als Erzieherin und beide haben eine 21 Monate alte Tochter. Eigentlich das erste Kind, allerdings werden wir das Gefühl nicht los, dass die Basis von Plagny, wo er seit 19 Jahren arbeitet, für ihn auch wie ein Kind ist! Der aus Plagny stammende Student in Clermont-Ferrand verbrachte dort bereits als Kind seinen Urlaub…

Vom Bergrennen zum Fluss

Die Abkürzungen des Lebens sind überraschend. Weil er Bergrennen (mit Oldtimern) liebte, fing Florent an sich für Mechanik zu interessieren und der damalige Basisleiter bot ihm an eine Saison bei Ihm zu arbeiten, um an den Booten das Handwerk zu lernen.

Heute leitet er die Basis, welche er als "kleine Struktur" von 3 Personen (zwei Mechaniker und er) bezeichnet, und erklärt, dass er im Sommer Verstärkung benötigt, um die Einweisung der Gäste für die gemieteten Boote durchzuführen, die in Plagny liegen.

Von links nach rechts: Jimmy, Anne-Marie und Florent, der Leiter der Basis.

Alles selbst machen und auf eigene Weise angehen

Unabhängig vom Geist genießt Florent vor allem "viele unterschiedliche Dinge zu tun, die Struktur selbst zu verwalten und von der morgendlichen Buchhaltung zur täglichen Entleerung eines Motors überzugehen, um dann nachmittags Bootsfahrer einzuweisen", wie er es so gut erklärt.

"Da Plagny zum Vorort von Nevers geworden ist, haben wir eine ganze Reihe von Stadtbewohnern für lange Wochenenden, ebenso wie Langstreckenbootfahrer, die für mehrere Wochen kommen", so Florent. Es ist übrigens diese Vielzahl von Begegnungen und Menschen, keine/r wie die/der andere, die dem Vater das Vergnügen bereiten, jeden Morgen aufzustehen. Und die Möglichkeit, in der Nebensaison zu einer Form der Einsamkeit zurückzukehren und "Hintergrundarbeit" zu leisten, für die er sich dann die Zeit nehmen kann. „Ich mag es, mit einem Problem konfrontiert zu werden, das mich herausfordert es zu lösen. Obwohl ich weiß, dass ich mich auf das gesamte Nicols-Team stützen kann, mag ich diese Einsamkeit im Denken", erklärt der Seemann im Herzen.

Mit nur einem Bedauern, dem Mangel an Zeit, den er im Sommer seiner kleinen Tochter widmen kann, "die sich ihm so oft wie möglich anschließt, um die Boote und Traktoren zu besuchen", wie er erklärt.

Die Region – leicht zu navigieren

Für Florent sind „unsere drei Ströme“ der Loire-Seitenkanal, der Briare-Kanal und der Nivernais-Kanal, leicht zu navigieren. Die Fluss-Stammgäste werden überrascht sein zu entdecken, dass es auf einem Kanal den Vorteil gibt, überall andocken zu können, auf einem Anleger in einer Stadt genauso wie in der Natur.

„Wenn man nach Norden geht, erreicht man eine Region mit vielen Freizeitzentren, das ist der Weg nach Paris, der sehr stark frequentiert wird", sagt der Kenner. „Der Nivernais-Kanal, vorbei an Decize, ist für Ruhe und Erholung geeignet. „Für diejenigen, die in diese Richtung fahren möchten, ist es empfehlenswert, sich mit Lebensmitteln einzudecken, da Anleger und Geschäfte dort selten sind.“

„Schließlich, eine Mischung aus beiden Aspekten, ist der Loire-Seitenkanal. An vielen Orten lebendig und dennoch bietet er viele Möglichkeiten in der Natur anzuhalten." Darüber hinaus erklärt der Basisleiter: "dies ist die Route, die ich denjenigen empfehle, die noch nie mit einem Boot gefahren sind, weil Sie sicher sind, nicht enttäuscht zu sein von dem, was Sie finden werden."

Top 4 und noch ein bisschen mehr ... „Was gibt es rund um Plagny zu sehen“

Eine sehr schwierige Frage für unsere Basisleiter, die alle in Ihre Regionen verliebt sind! Die Auswahl der Top-Orte bedeutet, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, und an tollen Orten fehlt es in den jeweiligen Regionen nicht!

„Auf dem Nivernais-Kanal muss man unbedingt die Tunnel von La Collancelle durchqueren. Es sind Gräben, die in den Felsen gehauen sind und man kann die offenen Schluchten und unterirdischen Tunnel nacheinander sehen. Die Ufer dort sind unregelmäßig, es dauert eine Woche, um alles anzuschauen. Und, was am wichtigsten ist, verpassen Sie nicht die 16-Schleusentreppe von Sardy: die Schleusenhäuser sind alle geöffnet, es gibt eine Töpferei, eine Bäckerei und mehr. Erstaunlicherweise sind die Schleusen nicht durch Biefs (franz.) getrennt - das ist der Fachbegriff für den Wasserlauf zwischen zwei Schleusen-, sondern durch Wasserbecken. „Die Treppe misst insgesamt 3.6 km und kann an einem Tag durchquert werden, auch mit der Möglichkeit, in einigen Becken anzudocken, um dort die Nacht zu verbringen.“

Tunnel von La Collancelle

Paris, aber auf dem Land

Andere Umgebung, andere Stimmung, der Briare-Kanal. „Man muss unbedingt die Kanalbrücke von Guétin und die von Briare sehen." erklärt Florent. „Erbaut von Gustave Eiffel, bringt es überraschend Pariser Atmosphäre in die umliegende Landschaft“, fügt der Kenner hinzu.

Die Kanalbrücke von BRIARE - mit dem Flair eines Pariser Boulevards

Nicht zu verpassen ist der Standort des Schnabels von Allier, der vom WWF für die Reproduktion der Fauna klassifiziert wurde. Am Zusammenfluss von Loire und Allier ist es gleichzeitig ein pädagogisches Wandergebiet und ein Ort zur Beobachtung der umgebenden Natur."

Der Bec d‘Allier, WWF klassifiziert

„Nicht weit vom Bec entfernt", fährt Florent fort, „nehmen Sie den Abzweig der Loire, der zur gleichnamigen Schleuse führt. Diese schließt sich dem mittelalterlichen Dorf Apremont an, das zu den schönsten Dörfern Frankreichs zählt. Das im letzten Jahrhundert vollständig restaurierte Dorf wird von seinem Schloss dominiert, welches von einem Blumenpark umgeben ist, welcher wiederum selbst als „bemerkenswerter Garten“ eingestuft und vom englischen Garten von Vita Sackville-West in Sissinghurst inspiriert wurde. Da sich das Schloss im Privatbesitz befindet, kann man nur den Park und die Gärten besuchen: die Eigentümer bieten den Besuchern zwei- oder dreimal im Jahr ein Picknick in den Gärten an. Dies ist eine einzigartige Gelegenheit, eines der schönsten Häuser der Region zu entdecken.

Am gesamten Allier fehlen natürlich auch nicht die Sommermärkte, die kleinen Strände und die geheimen Orte, „Sie dürfen nicht zögern, anzudocken und ein wenig in die Pedale zu treten, um die Umgebung zu erkunden", fügt Florent hinzu.

Wenn Sie Ihre Route auf der Loire fortsetzen, kommen Sie an Charité-sur-Loire vorbei.  „Es ist eine Cluniazensische Stadt. Es gibt eine restaurierte Abtei und Stadtmauern zu besichtigen. Und es ist eine der europäischen Hauptstädte des Buches. Jedes Jahr finden hier sowohl das Blues- als auch das Buchfestival statt. Die Stadt selbst liegt zwei kleine Kilometer vom Yachthafen entfernt, es gibt nie einen Tag ohne Veranstaltungen für einen guten Zweck", versichert der Kenner.

Das Dorf Charité-sur-Loire

Die Genießer sollten es nicht verpassen, das höher gelegene Sancerre zu besuchen. „Der Besuch lohnt sich, denn man muss einen fast zwei Kilometer langen Hügel erklimmen. Aber die Aussicht auf den Morvan ist wunderschön. Und Sancerre, bekannt für seinen Wein, ist eine weitere feudale Stadt, in der man den Lehensturm (Tour de Fief) unbedingt besuchen muss!

Wein, Märkte und gutes Essen!

„Die Höhlenräume von La Perrière in Sancerre sind direkt in den Felsen gehauen worden. Die Preise sind angemessen und die besten Flaschen sind diejenigen, die in Eichenfässern gereift sind, ganz unten im Keller." Wenn eine Verkostung möglich ist, achten Sie darauf nicht zu viel zu trinken oder planen Sie, nach der Tour nicht wieder navigieren zu müssen! 

In Guétin findet den ganzen Sommer lang ein Markt an der Anlegestelle statt „und auf diesem Markt gibt es eine der besten Schafskäse-Produzentinnen überhaupt. Alles, einschließlich der Verkäuferin, ist lokal. Dieser Markt ist ein Ort des Vergnügens, keine Falle für Urlauber. Es ist authentisch und typisch und man kann einfach genießen. Es ist außerdem der perfekte Ort, um ein paar Mahlzeiten an Bord zuzubereiten, von denen Sie mir dann später erzählen können", empfiehlt Florent.

AOC-geprüfte Weine und Käse aus dem Zentrum-Loiretal

Ein Restaurant, das nur öffnet, wenn der Inhaber Lust dazu hat

“Il y a de cela une cinquantaine d’années” explique Florent “Marseille les Aubigny était un très gros port fluvial. L’activité fluviale a décru fortement, l’activité gourmande, elle, est toujours très active. Notamment à l’Auberge du Poids de Fer. Situé au carrefour de l’ancien canal du Berry, ce restaurant dispose d’une salle de petite taille qui ouvre quand il en a envie. Je recommande donc fortement d’appeler avant d’y aller, pour éviter la déception de ne pas déguster la cuisine faite d’herbes et de fleurs locales. C’est une expérience à la fois gustative et humaine qu’il faut - si le restaurant est ouvert - tenter”. D’ailleurs, pour l’anecdote, Florent et son épouse avaient prévu d’aller passer leur anniversaire de mariage dans ce restaurant. Manque de chance, il était fermé. Ou plutôt, le patron avait décidé de ne pas ouvrir. Tant pis, il a ouvert ses portes aux tourtereaux et leur a concocté un repas d’anniversaire digne de ce nom !

Préparer sa croisière et voyager léger, ce n’est pas le désert

"Vor etwa fünfzig Jahren", erklärt Florent, " war Marseille-les-Aubigny ein sehr großer Flusshafen. Mittlerweile ist die Flussaktivität ist stark zurückgegangen, die Schlemmerei allerdings nicht. Insbesondere in der Auberge du Poids de Fer. Dieses Restaurant befindet sich an der Kreuzung des alten Berry-Kanals und verfügt über einen wenig Platz und ist nur geöffnet, wenn der Wirt Lust dazu hat. Ich empfehle daher dringend, vor Ihrer Abreise anzurufen, um die Enttäuschung zu vermeiden, die Küche aus lokalen Kräutern und Blumen nicht probieren zu können. Es ist sowohl eine geschmackliche als auch eine menschliche Erfahrung, die - wenn das Restaurant geöffnet ist - versucht werden muss." Wie das eine Mal als Florent und seine Frau Ihren Hochzeitstag dort feiern wollten. Pech gehabt, es war geschlossen. Oder besser gesagt, der Chef hatte beschlossen, nicht zu öffnen. Aber Glück im Unglück, er machte dem Anlass gebührend eine Ausnahme und bereitete ein Essen für die beiden zu, das seinen Namen verdient!

Hausbootfahrt vorbereiten und leichtes Reisen, wir sind nicht in der Wüste

Der erste Rat von Florent ist, die Basis im Voraus anzurufen, um mit ihm zu besprechen, was man vor Ort tun und sehen möchte. „Je nach Geschmack und Wunsch kann ich auf diesen oder jenen Kanal verweisen und diesen oder jenen Schritt vorschlagen", erklärt der Manager.

Außerdem: "es nützt nichts, sich mit zu viel Essen einzudecken, man findet immer ein Lebensmittelgeschäft, einen Metzger, einen Bäcker oder einen Feinkosthändler entlang der Wasserstraßen. Und wenn es nicht gefunden wird, empfehlen die Schleusen gerne diesen oder jenen Ort zum Auffüllen der Vorräte. "Es ist also nicht nötig, mit hunderten Konserven an Bord zu gehen, Sie können sich unterwegs versorgen. Planen Sie bei der Vorbereitung Ihrer Reise, loszulassen und keinen minutengenauen Zeitplan zu haben. Bestenfalls tagsüber, um nicht enttäuscht zu werden, aber nie genauer, denn man weiß nie, was einem auf dem Fluss oder Kanal begegnet.

Und der Letzte Tipp von Florent „Kein Stress, es gibt Geschäfte entlang der Kanäle, Sie werden immer etwas zu Essen finden!”

Eine Liste von Besuchen, die man machen möchte, ist nützlich, wenn auch nur, um einige Teilnehmer nicht zu vergessen, die möglicherweise besondere Wünsche haben. „Eine Hausbootfahrt ist ein Austausch zwischen allen Teilnehmern, Jung und Alt, jeder bringt an Bord, was er erleben möchte und wird es je nach Moment erleben", fügt der lokale Experte hinzu.

Navigieren mit der Neugier eines Kindes

Insbesondere am Allier „finden wir kleine Strände, die wir übersehen, wenn wir zu schnell fahren oder nicht aufpassen." erklärt Florent. Innerhalb weniger Meter kann man von einer „Wüstenschifffahrt“ zu einer Landschaft voller Maulbeerbäumen und Brombeeren übergehen, die Jung und Alt begeistern wird. Man hält an und fühlt sich plötzlich allein auf der Welt. Man schaut auf das GPS, und bleibt eine Stunde oder einen Tag an diesen Orten. Das ist der wahre Charme der Flussschifffahrt, lassen Sie sich überraschen", schlägt der Spezialist vor.

„Schleusen - wenn es noch welche gibt - sind großartige Tipps, um Orte zu finden, an denen man anhalten kann. Die Einheimischen kennen die Umgebung einfach gut und werden immer gerne Ihr Wissen teilen." "Leider neigt die Automatisierung der Wasserwege dazu, diese unverzichtbaren Tourismus Berater verschwinden zu lassen", fügt der Liebhaber seiner Region hinzu.

“Während der gesamten Reise muss man sanft Vorgehen und das Auge offen halten, wie es nur Kinder können. Eine schöne Blume, ein überraschender Baum oder ein Steinhaufen können unerwartete Schätze enthüllen und es wäre zu schade diese zu verpassen", schließt der Kenner.

Ein Boot mieten und entdecken ... mit den Augen eines Kindes

Träumer, Retter oder Eilige

Zu den Persönlichkeiten und Abenteuern, die Florent uns präsentiert, gehören die unzähligen Hirsche, die von den Kunden aus dem Wasser gerettet wurden, "man muss sich vorsichtig annähern um zu helfen und sie so schnell wie möglich in Ihre natürliche Umgebung zurückzubringen".

„Es gab auch eine Gruppe von Anglerfreunden", sagt Florent, „die zwei Wochen lang ein Boot gemietet und sich nicht vom Hafen entfernt haben. Besorgt ging ich zu Ihnen, aber alles was Sie wollten war Fische zu fangen, nichts weiter!”

“Oder ein Mieter, der alle Kanäle Frankreichs befahren wollte. Er verbrachte seine gesamte Zeit mit der Navigation, bei begrenzter Geschwindigkeit, um so schnell wie möglich zu fahren. Das Ergebnis war vier Tage für eine Tour, die normalerweise eine Woche dauert!”

Von all diesen Gästen und all diesen Praktiken bleiben nur gute Erinnerungen für alle, die sich der Reise hingegeben haben. Es ist das Bild der Flussschifffahrt, ruhig und friedlich.

An die Arbeit, Experten!

Die Region in 3 Worten für Florent? Nicht kompliziert: "Natur, Gastronomie und Loslassen, ... was ich so schnell wie möglich auf mich selbst anwende!", erklärt er lächelnd.

Ein geistreiches Abenteuer ohne viele Risiken

An Wünschen und Motivationen für eine Flusskreuzfahrt mangelt es nicht. Wie konnte Florent uns überzeugen, eines seiner Boote zu besteigen? „Es ist eine leicht genießbare Erfahrung", beginnt er. „Wir verbringen viel Zeit mit der Vorbereitung: das Prinzip ist einfach, wenn man den Stress auf dem Anleger lässt, dann bleibt er die ganze Überfahrt abwesend. Und ein Gast, der eine großartige Erfahrung gemacht hat, wird unweigerlich den Wunsch haben, Sie erneut zu erfahren.”

Die Flussschifffahrt? „Es ist ein anderer Blick auf die Natur, auf das gemeinsame Leben und die Familie. Jeder, auch die unkooperativsten Teenager, nehmen gerne an Manövern, Schleusenpassagen und anderen Anlegeaktionen teil. Eine Flusskreuzfahrt stärkt die familiären Bindungen. Es ist ein geistreiches Abenteuer ohne viele Risiken!”

Badepause mit der Familie an einem Strand am Fuße der Guetin-Kanal-Brücke

Wenn Sie auch den Loire-Seitenkanal mit dem Boot entdecken möchten, besuchen Sie unsere spezielle Seite, um unsere Vorschläge für Flusskreuzfahrten und kurze oder lange Aufenthalte kennenzulernen.