Ihr Hausbooturlaub in Ungarn ist die Gelegenheit, die außergewöhnliche Weinbauregion Tokaj und die typische lokale Küche zu entdecken.
Schon gewusst? Die Region Tokaj liegt im Nordosten Ungarns und ist berühmt für ihre Weine und Weingüter, die seit 2002 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören. Diese berühmte Weinregion bietet göttliche Aromen. König Ludwig XIV. beschrieb den Wein als „Wein der Könige, König der Weine”. Hier wird der berühmteste ungarische Wein hergestellt – und zugleich der teuerste. Man unterscheidet die Tokajer Süßweine Aszú und die etwas trockeneren Weißweine Furmint oder Szamorodni.
Mit einer jährlichen Weinproduktion von 2,9 Millionen Hektolitern liegt Ungarn weltweit auf Platz 16. Die Weinberge erstrecken sich über 65.000 Hektar. Mehr als 300 Rebsorten werden in Ungarn angebaut. Außerdem wurden die ungarischen Weine ab dem 18. Jahrhundert als eine der weltweit ersten Appellationen anerkannt und nur hier gibt es exklusiv die Appellation Tokaj. Das Dorf Tokaj verlieh den verschiedenen Weinen der Region ihren Namen. Die Region umfasst insgesamt 6.000 Hektar Reben und viele unterschiedliche Weine.
Der Tokajer Wein verdankt seine Berühmtheit zweifellos seiner hohen Qualität. Aber auch ein geschichtliches Ereignis förderte die Bekanntheit dieses Weines: Als Franz II. Rákóczi, der Fürst von Siebenbürgen, zu Beginn des 18. Jahrhunderts den Schutz des Königs von Frankreich Ludwig XIV. suchte, präsentierte er ihm diesen außergewöhnlichen Wein. Der Sonnenkönig war auf Anhieb begeistert. So trug auch er dazu bei, die Bekanntheit des Tokajer und damit seinen Export zu steigern. Als Beispiel für die internationale Beliebtheit dieses Weins dient auch das polnische Sprichwort: „Was nicht aus Tokaj kommt, ist kein Wein“.
Jeder schätzte diesen Wein, von Königen bis hin zu Papst Pius IV., der sagte: „Solcher Wein gehört auf den päpstlichen Tisch“. Peter der Große, Zar von Russland, kaufte sogar einen Weinberg in der Region, um seine eigene Tokajer-Produktion zu besitzen! Auch große Schriftsteller und Komponisten wie Beethoven, Voltaire, Schubert und viele mehr verkosteten diese Weine und preisten ihre Qualitäten.
Im Herbst begünstigt ein dichter Morgennebel, der die Reben bedeckt, die Entwicklung eines Pilzes namens „Botrytis“. Dieser ernährt sich von Wasser. Er trägt zur Trocknung der Trauben bei und erhöht deren Zuckerkonzentration. Dieses Phänomen wird als „Edelfäule“ bezeichnet.
Die Weintrauben, die so gewonnen werden, nennt man „aszús“. Die Trauben werden anschließend während des Gärprozesses dem trockenen Weißwein zugeführt. Die Gärung dieses Weins in Eichenfässern kann drei bis zehn Jahre dauern. Die Weine werden aus den Rebsorten Furmint, Lindenblättriger (ung. Harslevelù) und Muscat de Lunel hergestellt.
Die späte Lese hat einen geschichtlichen Hintergrund. Tatsächlich ist der Ursprung darauf zurückzuführen, dass Krieger später als erwartet von einer Schlacht zurückkehrten, sodass die Edelfäule Zeit hatte, die Trauben zu befallen. Dennoch versuchten sie, ihren Wein trotz dieses unvorhergesehenen Phänomens herzustellen. So entstand schließlich der berühmte Wein der Region...
Dieser Wein passt vor allem perfekt zu Desserts mit Äpfeln: Tarte Tatin, Krapfen, Apfelstrudel, Apfelpfannkuchen, aber auch zu einer Orangenblüten-Crème-Brûlée.
Einige Tipps für Besichtigungen: Weingüter in Tokaj, Bodrogkeresztúr, Bodrogkisfalud, Tarcal, Hercegkút und Sárospatak.
Die Weingüter befinden sich in der Nähe von Tokaj (orangefarbene Punkte auf der Karte)
Weingut in Bodrogkisfalud
Die ungarische Küche ist eher deftig und reichhaltig. Die Gerichte sind nicht sehr scharf, werden aber oft mit Oregano, Estragon und vor allem mit Paprikapulver gewürzt.
Schon gewusst? Die Ungarn verzehren pro Kopf jährlich 500 Gramm Paprikapulver. Sie verwenden diese Zutat von der Vorspeise bis zum Dessert! Die ungarische Küche ist geprägt von verschiedenen Einflüssen, wie dem Orient, dem österreichisch-ungarischen Kaiserreich und der Türkei, die das Land 150 Jahre lang besetzt hielt (Mitte des 16. bis Ende des 17. Jahrhunderts).
Jede ungarische Mahlzeit beginnt mit einer Suppe – ganz egal zu welcher Jahreszeit. Besonders beliebt ist die Hühnersuppe Ùjházer Art, aber die bekannteste ist das Gulasch.
Anschließend haben Sie die Wahl zwischen Fisch und Fleisch. Die Fische, die am häufigsten serviert werden, sind Karpfen, Zander oder aber Welse, weil sie kostengünstiger sind. Die Fische werden gekocht, gebraten oder paniert.
Beim Thema Fleisch werden Sie in Ungarn vergeblich Filet, Entrecôte, oder blutiges Steak suchen! Hier bereitet man stattdessen Rind-, Schweine- und Geflügelfleisch zu. Die Ungarn essen nicht so viel Gemüse oder Salat wie beispielsweise Franzosen. Ihre Gericht werden meist von Kartoffeln, Reis, Kohl, Karotten und Gurken begleitet.
Wenn Sie einen Hausbooturlaub in Ungarn unternehmen, steht Ihnen eine große Auswahl an Restaurants zur Verfügung, in denen Sie diese Spezialitäten genießen können. Der Name „Halászcsárda“, der in vielen Dörfern zu finden ist, weist auf ein lokales Fischrestaurant hin – eine Art Taverne, die eine typisch ungarische, aber auch internationale Küche anbietet.
Wenn Sie in der Region Tokaj ein Hausboot mieten, nehmen Sie sich die Zeit, die Gastronomie in diesen typischen Restaurants zu entdecken. Sie sind nur einige von vielen:
Wenn Sie mit Ihrem Nicols-Hausboot in der Gegend von Kisköre Urlaub machen, finden Sie hier eine Auswahl guter Adressen (nicht vollständige Liste):